Der etwa dreistündige Weg führt durch Pekings schönste ältere Wohngegend. Großteils am Wasser entlang, gelangen Sie zu Glocken- und Trommelturm sowie zur Residenz von Song Qingling.
Lassen Sie sich per Taxi zum Nordtor des Beihai-Parks fahren, oder schließen Sie den Spaziergang an einen Bummel durch den Beihai-Park an. Östlichschräg gegenüber vom Beihai-Nordtor liegt der südliche der drei nördlichen Seen. In der kleinen Grünanlage rechts treffen sich bei gutem Wetter gern alte Leute zum Schachspielen.
Wenden Sie sich nun dem Westufer mit der „Lotus Lane“ zu - einer 2003 neu erbauten Restaurantzeile mit geräumigen Terrassen am Seeufer. Die Bauten haben traditionelle Dächer und Wände, ihre riesigen Glasfassaden, für die Gäste schön zum Rausgucken, sind allerdings ein Stilbruch. Hier beginnt das Houhai-Viertel mit Bars, Clubs und Kneipen - ein Grund, am Abend noch einmal herzukommen.
Schräg voraus sehen Sie jenseits des anderen Ufers zwei große alte Gebäude aufragen: den Trommelturm rechts, dahinter den Glockenturm. Biegen Sie nach rechts ein, und folgen Sie dem Ufer bis zur Brücke, die Sie überqueren. Ringsherum laden zahllose, zumeist preisgünstige Lokale zu Rast und Stärkung, darunter gleich rechts die Restaurants Kaorou Ji und Nuage sowie die schöne No Name Bar, ferner Lotus Root.
Gehen Sie in die Gasse in Fortsetzung der Brücke hinein und das nächste Gässchen nach rechts. Beachten Sie links (Hausnr. 37) das Eingangstor eines alten, nicht mehr existierenden Tempels und rechts (Nr. 24) eine Fassade mit schöner Steinmetzornamentik. Noch wenige Schritte, und Sie erreichen Pekings große Nord-Süd-Achse. Nach links fällt der Blick auf die mächtige Südfront des Trommelturms. Dessen Eingang ist auf der Rückseite. Von oben haben Sie einen schönen Rundblick. Wegen der imposanten Glocke sollten Sie auch den Glockenturm besteigen.
Kehren Sie auf dem gleichen Weg zurück zum See. Folgen Sie dann dem Ostufer nach Norden. Sie passieren eine neue Luxuswohnanlage, die im traditionellen Hofhausstil errichtet ist - mit Garagentoren an der Straße. Auffälliger ist ein im klassischen Stil erbauter Komplex mit einem pagodenartigen Turm direkt am Seeufer: Bauherr war der Sohn des früheren Bürgermeisters Chen Xitong, der über Bestechungsaffären stürzte - und vor allem über das Verhalten seines Sohnes, der die Stellung des Vaters schamlos ausnutzte. Die Gebäude, die als Vergnügungspalast gedacht waren, aber nicht mehr ganz fertig wurden, stehen seit Jahren leer, Monumente sozialistischen Filzes.
Gleich darauf passieren Sie das prächtige Tor einer früheren Prinzenresidenz. Weiter am Ufer entlang folgt die frühere Residenz von Song Qingling. Deren klassischer Garten bietet den richtigen Ort für eine kleine Verschnaufpause. Folgen Sie weiter dem Seeufer, dann dem Kanal, der zum See Jishuitan führt. Gehen Sie dort am Westufer entlang. Etwa auf halbem Weg können Sie dort in ein Teehaus einkehren, dessen hölzerne Terrasse sich bis übers Wasser erstreckt. Rechts ragt überm anderen Seeufer der Geschützturm des Stadttors Deshengmen auf.
Der Hügel am Nordende des Sees wurde mit dem Aushub vom U-Bahn-Bau angelegt. Die wie ein kleiner Tempel wirkenden Bauten auf dem Gipfel bergen eine Ausstellung zum Gedenken an Guo Shoujing, einem Ingenieur und vielseitig interessierten Wissenschaftler, der unter Kublai Khan im 13. Jh. die Wasserversorgung der neuen Reichshauptstadt sicherte.
Von hier sind es nur noch wenige Schritte zur U-Bahn (Station Jishuitan, Eingang links herum an der nächsten Kreuzung)
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