"Hutong" ist ursprünglich ein mongolisches Wort (ursprünglich hottog), welches auch Quelle bedeutete, da die Bewohner der Hutongs meist in der Nähe eines Brunnens wohnten.
Innerhalb der Hutongs findet man noch die traditionellen Wohnhöfe - Siheyuan (四合院 sìhéyuàn), die die Häuser zu allen vier Himmelsrichtungen umgeben. Deshalb bedeutet die wörtliche Übersetzung von Siheyuan auch "ein von vier Seiten umschlossener Hof" oder kurz "Vierseitenhof".
Das Tor eines Siheyuan befindet sich nach den Regeln des Feng Shui meist an der Südseite, weshalb Hutongs in den meisten Fällen von Ost nach West laufen. Zur Straßenfront ist ein Siheyuan durch eine hohe Mauer abgeschlossen. Durch eine kleines Tor mit einer hohen Türschwelle, die sowohl Staub und Mäuse, aber auch Unglück abhalten soll, gelangt man ins Innere eines Vierseitenhofes.
In Beijing gibt es heute weniger als dreitausend solcher Hutongs, die während der verschiedenen Dynastien (Yuan 1279-1368, Ming 1368-1644, Qing 1644-1911) um die Verbotene Stadt herum gebaut wurden. Die Hutongs in Beijing gelten als die charakteristischsten ihrer Art in ganz China. Aufgrund der Umgestaltung des Stadtzentrums müssen allerdings immer mehr dieser traditionellen Wohnanlgen modernen Bauten weichen, die bei moderner, verdichteter und mehrstöckiger Bauweise wesentlich mehr Wohnungen auf der geleichen Fläche eines Hutons ermöglichen.
Es ist absehbar, dass bereits in wenigen Jahren kaum noch originale Hutongs im Beijinger Stadtzentrum zu finden sind. Wahrscheinlich kann man dann einige traditionelle Hutongs als Museumsdorf besichtigen. Mittlerweile ist allerdings auch die Tendenz erkennbar, neue Hutongs im traditionellen Stil zu errichten.
Es werden zahlreiche Fahrradtouren zur Erkundung der Hutongs angeboten, aber sie könen auch sehr gut zu Fuß entdeckt werden.
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