Der am weitesten verbreiteten Legende zufolge, wird das Fest zum Gedenken an den patriotischen Dichter Qu Yuan aus dem Königreich Chu in der Periode der Streitenden Reiche (475–221 v. u. Z.) begangen. Demzufolge soll sich der Dichter am 5. Tag des fünften Monats nach dem Mondkalender im Fluss Miluojiang ertränkt haben. Damit seine Leiche nicht von Fischen, Krabben und Krebsen gefressen würde, ruderten viele Chu-Bewohner mit Booten auf den Fluss hinaus und warfen, um die Flusswesen vom Leichnam abzulenken, viele Stücke Zongzi in den Fluss. Früher steckte man klebrigen Reis in Bambusröhren, später umwickelte man Zongzi mit Beifußblättern. Soweit zum Ursprung des Drachenbootfestes, das allmählich zu einem traditionellen Volksfest geworden ist.
An diesem Tag ißt man Zongzi und veranstaltet Drachenboot-Wettkämpfe. Vielerorts trinkt man gelben Reiswein, trägt duftende Beutel, steckt Kalmus und sammelt Heilkräuter.
Der Drachenboot-Wettbewerb ist nun die größte Veranstaltung während des Festes. Man erzählt sich, dass viele Bewohner des Königreichs Chu zunächst mit ihren Booten auf den Fluss hinausruderten, um Qu Yuan zu retten. Als ihnen klar wurde, dass Qu Yuan ertrunken sein musste, versuchten sie mit den Booten die gierigen Fische zu zerstreuen. Danach kam man auf die Idee, sie durch ins Wasser geworfene Zongzi abzulenken. In späterer Zeit fuhr man in jedem Jahr am 5. Tag des fünften Monats nach dem Mondkalender zum Gedenken an Qu Yuan mit Booten um die Wette – so kam es zu den Drachenboot-Wettbewerben. Heute veranstalten viele Städte im Einzugsgebiet des Jangtse spektakuläre internationale Drachenboot-Wettbewerbe.
Das typische Essen während des Drachenbootfestes sind Zongzi. Es gibt dreieckige, kegel-, kissen- und pagodenförmige und auch zylinderförmige. Bekannt sind Zongzi mit Schweinefleisch und süßer Paste aus Rotbohnen aus Huzhou, Provinz Zhejiang, Zongzi mit Gewürzsalz und Rotbohnen aus der Provinz Sichuan und Ludou-Zongzi aus Zhongshan, Provinz Guangdong.
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