In der Kaiserzeit war das Ritual ein wirkungsvolles Mittel, Macht und Ordnung aufrechtzuerhalten.
Das Ritual (chin. 礼仪) für eine gesellschaftliche Rangordnung innerhalb der jeweiligen chinesischen Gesellschaft. Der Herrscher legte fest, wie man die soziale Stellung der Menschen nach außen erkennen musste. Rot ist die visuell stärkste und auffälligste Farbe, wurde deshalb häufig zur Unterscheidung der sozialen Schichten eingesetzt. Am chinesischen Kaiserhof war Rot eine der wichtigsten Farben.
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Doch Rot ist nicht gleich Rot. Die Intensität der Farbe des heutigen „China-Rot“ wie man es in der chinesischen Flagge zeugt, hat im Laufe der chinesischen Geschichte in den Nuancen mehrfach variiert.
In der Schrift Shuo Wen Jie Zi (Über Schriftzeichen und Wörter), dem einschlägigen Wörterbuch aus der Östlichen Han-Dynastie (25-220), hatte sich die Bezeichnung rot auf blass rot bezogen.
In der Tang-Dynastie (618-907) schrieb der Dichter Bai Juyi (772-846) in einem Gedicht: "Beim Sonnenaufgang sind Flusswellen rot wie Feuer" - ein Zeichen dafür, dass zu dieser Zeit mit der roten Farbe Scharlachrot, nämlich das heutige China-Rot, gemeint war.
Besonders in der Ming-Dynastie (chin. 明朝 auch 大明), etwa 1368–1644, als die wichtigste Farbe für Bauten, Gegenstände und Gewänder. Die rote Farbe fand dem nach bei allen wichtigen staatlichen Feierlichkeiten Anwendung: Inthronisation neuer Kaiser, Opferfeiern, Belehnungen, Hochzeits- und Feldzugs feiern.
Für das Volk war die Farbe Rot bei allen Festlichkeiten vorherrschend. Hochachtung für die Farbe Rot kommt nicht nur bei Gegenständen, sondern auch in der kulturellen Psychologie der Nation zum Tragen. Eine rote Maske in der Oper (chin. 京劇) symbolisiert beispielsweise Aufrichtigkeit.
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