Der Internetuser „TheDaveHughes" hat vor einigen Tagen auf der Bilderplattform Imgur ein kurzes, selbst gefilmtes Video veröffentlicht: Eine chinesische Frau, die in einem chinesischen Hochgeschwindigkeitszug neben ihm sitzt, klopft sich mit einem Ding in Form einer Bürste mit langem Griff unermüdlich auf den Kopf. Dieser Vorgang wird nicht kommentiert, doch der Gesichtsausdruck des jungen Ausländers spricht Bände. Er ist schockiert, erstaunt und ein wenig neugierig. Er stellt sich wohl nur eine einzige Frage: „Was macht sie da?"

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Der Internetuser namens „DevilMac" scheint mit dieser Szene vertraut zu sein. Er kommentiert zum Video: „Ich lebe seit vier Monaten in Shanghai und ehrlich gesagt, es überrascht mich nicht. Eigentlich ist das ganz üblich…"

Hilfsbereite Internetuser versuchten sofort, allen Unwissenden das Geschehene zu erklären.

„Das Ding sieht zwar wie eine Toilettenbürste aus, hilft aber wirklich, wenn man Migräne bekommt."

„Das Massagegerät habe ich gestern Abend noch benutzt. Bei Kopfschmerzen hilft das besonders gut. Der Massage-Kopf in Form einer Bürste massiert eine breite Fläche der Kopfhaut. Die Kraft ist mäßig, weder zu stark noch zu schwach, ganz bequem und einfach."

„Meine chinesische Frau nutzt es auch, wenn sie irgendwo Schmerzen hat. Egal ob Kopfschmerzen, Schulterverspannungen oder Muskelkater."

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Viele Chinesen – vor allem die ältere Generation – sind enthusiastische Fans von Massagen. In fast jeder chinesischen Familie lassen sich Massagegeräte unterschiedlicher Art finden. Der Massage-Hammer, der von der Frau im Zug benutzt wurde, ist dabei das typischste. Meist verfügt er über einen langen Griff und einen Massage-Kopf mit zwei Seiten. Eine Seite in Form einer Bürste für das Massieren von Körperteilen wie den Kopf und eine andere Seite mit kleinen Kügelchen, die vor allem für den Einsatz im Schulter- und Nackenbereich sowie am Rücken, den Beinen und sogar den Fußsohlen geeignet ist.

In chinesischen Parks kann man viele Menschen und ihre unterschiedlichen Gymnastikübungen mit Massage-Hämmern sehen, die nach TCM-Theorien für Meridiane und Akupunkturpunkte entwickelt wurden. Von links nach rechts, von Kopf bis Fuß, sie klopfen mit den Hämmern auf jeden Bereich ihres Körpers.

Aber nicht nur in Familien, in einigen Städten sind Massage-Hämmer sogar in öffentlichen Verkehrsmitteln zu finden. In Bussen der Linie 52 in der Stadt Zhengzhou beispielsweise ist jeder Sitz mit einem solchen Massage-Hammer ausgerüstet. Die Fahrgäste freuen sich darüber:

„Wenn ich lange im Bus sitze, tut mein Rücken weh. Der Hammer lindert die Schmerzen."

„Schultern, Rücken…egal, wo es weh tut, man kann ihn immer verwenden."

„Viele Leute bekommen Nacken und Schulterverspannungen durch das lange Sitzen im Büro. Im Bus hat man eh nichts zu tun. Die Zeit kann man gut für eine Eigenmassage nutzen."