Die Kunst der Filmproduktion wurde nicht lange nach der Entstehung ihres anfänglichen Konzepts in China vorgestellt. Die ersten Filme, produziert von der bahnbrechenden Firma Lumière Brothers, wurden 1896 in Shanghai gezeigt, weniger als ein Jahr nach deren Premiere in Paris. Früher liefen Filme hauptsächlich in Teehäusern. Den Zuschauern wurde dann zum cineastischen Genuss noch Tee und Snacks gereicht….
„Dingjunshan" galt als der erste chinesische Film. Er wurde 1905 produziert. Aufgenommen wurde dabei einfach ein Stück der Peking Oper. Diese Art der Filmproduktion beeinflusste viele der folgenden chinesischen Filme.
Der erste Spielfilm hieß „Nanfunanqi", auf Deutsch etwa „Das schwierige Ehepaar" und wurde 1913 in Shanghai produziert. Regisseur Zhang Shichuan war der unumstrittene Gründungsvater der chinesischen Filmgestaltung. Er war an vielen klassischen Filmen beteiligt.
Erst 1921 erlebte China seinen ersten Kinokassenerfolg mit „Yan Ruisheng", bei dem Man-Ching Kwan Regie führte, einem Doku-Drama, das auf einem aktuellen Vorfall basierte.
Anfang der 1900er Jahre war Shanghai die Hauptstadt der chinesischen Filmindustrie. Das sogenannte „Paris im Osten" war nicht nur Heimat vieler politischer Aktivitäten, sondern auch von zahlreichen neuen Kunstformen wie modernem Theater, Literatur und eben Filmen. Die Entstehung der lokalen Filmindustrie stimmte mit der wachsenden Nachfrage nach wiederbelebter Kunst in China überein und half, den unersättlichen Hunger für Entertainment dieser Zeit zu befriedigen.
Dadurch ist die Stadt zum wahren Filmparadies geworden, wo die neuesten Hollywood-Produktionen schnell nach ihrer Premiere auf der Leinwand gezeigt wurden. Denn die amerikanischen Filmstudios hatten auch ihre eigenen Netzwerke und Theater in der Stadt. Die Erfolge amerikanischer Filme in Shanghai trugen zum Ruf der Stadt als eine internationale Metropole bei.
Die chinesische Filmindustrie entwickelte sich rapide mit den amerikanischen Filmen. Bis 1927 hatte China 181 Filmproduktionsfirmen, davon allein 151 in Shanghai. Eines der ersten und wichtigsten Filmstudios in Shanghai war Mingxing, also Star Studios, gegründet von Zhang Shichuan und Zheng Zhengqiu im Jahr 1922. Die Firma produzierte mehr als 100 Filme.
Chinesische Kinos erlebten ihre Blütezeit Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre. Im „Hollywood des Ostens" liefen vor allem kommerziell orientierte Streifen, die sich auf leichte Unterhaltung konzentrierten. Kostümdramen, Vorboten der kampfkunst-basierenden Kongfu-Filme, Fantasy: All diese Genres wurden Hauptstützen der chinesischen Filmindustrie.
In den 1930er Jahren erlebten chinesische Kinos dann große Veränderungen. Der erste chinesische Tonfilm „Genühongmudan", frei übersetzt „Sängerin Rote Pfingstrose", wurde 1931 gezeigt. Der Beginn der Tonfilme brachte den chinesischen Filmrausch mit zum Ende der Dekade.
Top-Film-Stars in China konnten damals auch mit ihren Hollywood-Kollegen mithalten. Die teilweise Vergötterung machte es so manchem Sternchen unmöglich, das private vom On-Screen-Leben zu trennen. Schauspielerinnen und Schauspieler sorgten für unendlichen Nachschub in der Klatsch-Presse und wurden genauso vergöttert wie die Stars von heute.
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