Eine junge Frau sitzt vor einem Spiegel. Die Reflexion ihres Elfengesichts im Spiegel und die Blumen um sie herum ergänzen sich zu einem Bild der Schönheit und des Glanzes.“ Diese Passage stammt aus dem Gedicht Pu Sa Man des Dichters Wen Tingyun, ein Poet aus der Tang Dynastie (618-907). Das Gedicht porträtiert eine schöne Frau, die sich offensichtlich gerade in einer melancholischen Stimmung befindet und nur widerwillig ihr Make-up aufträgt.
Das Puder und das Rouge, das sie verwendet, wurde in der Tang Dynastie in speziellen Dosen aufbewahrt. Diese Dosen wurden üblicherweise aus Porzellan hergestellt und waren klein an Größe. Sie haben einen Deckel, damit das Puder und das Rouge vor Staub und Feuchtigkeit geschützt werden können.
Geschenke und Sammlungen
Puderdosen wurden oft von Männern als Beweis ihrer Liebe an jene Frauen geschenkt, die sie bewunderten. Neben Tee und Süßigkeiten wurden die Dosen auch an Freunde und Verwandte verschenkt. Ein Kapitel aus dem chinesischen Literaturklassiker „Der Traum der Roten Kammer“ hat die Geschenke aufgelistet, welche die junge Adelsdame Xue Baochai von ihren Verehrern bekommen hat, dazu zählen auch Puderdosen und Rouge.
Allgemein gesehen konnten sich nur die Reichen und die Elite solch teuren Geschenke leisten, speziell die edleren Versionen aus Jade und Porzellan. Als nach der Song Dynastie (960-1279) erstmals die Stempelkissen auftauchten, wurden die schönen Dosen der Frauen auch von Männern verwendet, die darin die rote Paste aufbewahrten. Indem sich die Fähigkeiten der Hersteller verbesserten, wurden auch die Dosen immer kunstfertiger. Sie wurden aus kostbaren Materialien hergestellt und kamen in verschiedenen Formen, wodurch sie im Endeffekt eher kleine Kunstwerke denn simple Dosen waren. Sie fanden auch oft ihren Weg in private Sammlungen.
Quelle: german.china.org.cn
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