Das Qixi-Fest (Siebte-Siebte-Fest, chinesisch 七夕 qīxī, „ Die Nacht der Siebenen“), das auf den 7. Tag des 7. Mondmonats fällt, ist ein romantisches traditionelles Fest. Es stammt aus einer Liebesgeschichte. Nach diser Geschichte ist Qixi der Abend, an dem zwei Liebende, nämlich der Hirtenjunge (牛郎 niúláng) und das Webermädchen (织女 zhīnǚ), zwei am Himmel durch die Milchstraße getrennte Sterne (Altair und Wega), für eine Nacht zusammen sein können.
Die Legende entstammt einer überlieferten Liebesgeschichte über einen Kuhhirten. Dessen Eltern waren schon vor langer Zeit gestorben und seine Schwägerin vertrieb ihn aus dem Haus. Er führte darauf ein hartes Leben, er hütete Kühe und bestellte das Feld. Darauf verliebte sich eine Fee in ihn. Sie kam zur Erde und sie heirateten, während er auf dem Acker arbeitete und die Kühe hütete, webte sie. Zusammen mit einem Sohn und einer Tochter führten sie ein glückliches Leben. Als dies der Himmelskaiser erfuhr, erzürnte er und schickte die Himmelskaiserin zur Erde, um sie zu trennen und die Fee zum Himmel zurückzubringen.
Der Kuhhirte liebte sie sehr und folgte ihr auf einem überirdischen Rind. Sobald er sie eingeholt hatte, zog die Himmelskaiserin mit einer goldenen Haarnadel einen Himmelsfluss, durch den der Hirte und die Weberin getrennt wurden. Sie liebten sich beide sehr und standen sich nun mit Tränen in den Augen gegenüber. Als die Elstern dies sahen, bewegte sie das, sie kamen geflogen und bildeten für die Beiden eine Brücke über den Himmelsfluss, damit sie sich auf ihr treffen konnten. Dies rührte die Himmelskaiserin so, dass sie ihnen erlaubte, sich jedes Jahr am 7. Tag des 7. Monats des Lunarkalender auf der Elsterbrücke zu treffen. An diesem Tag soll es jedes Jahr regnen, da die beiden Liebenden Tränen der Freude oder, je nach Interpretation, des Leids über ihre Misere vergießen. Trotzdem hoffen die Menschen natürlich allgemein auf gutes Wetter, um das Fest auch unter freiem Himmel mit Blick auf die Sterne feiern zu können.
Wissenschaftlichen Studien zufolge hat das Qixi-Fest seinen Ursprung in der Han-Dynastie (206 v. Chr.-220 n. Chr.). Schon in den historischen Aufzeichnungen aus der Östlichen Jin-Dynastie (317-420) wird dieses Fest erwähnt. In den Dokumenten der Tang-Dynastie (618-907) kann man die Schilderung über das Abendbankett des Tang-Kaisers Taizong mit seinen Konkubinen am Qixi-Fest lesen. In der Song (960-1279)- und der Yuan (1206-1368)-Dynastie gab es in der Hauptstadt Sondermärkte, wo Waren für das Qixi-Fest verkauft wurden. Daraus ist ersichtlich, dass das Qixi-Fest ein beliebtes Fest im Altertum war.
Heute sind die Sitten des Qixi-Festes in den Städten kaum vorhanden, aber sie werden auf dem Land noch beibehalten. Die Volkssage über die Liebe zwischen dem Kuhhirten und der Weberin ist in China allen bekannt, deshalb feiern einige Jugendliche in Städten diesen Tag als Valentinstag. An diesem Tag machen die Blumenläden und Bars gutes Geschäft.
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