Chinesen legen viel Wert auf die Harmonie zwischen Mensch und Natur, denn die ganzheitliche Orientierung an der „Einheit von Himmel und Mensch" (chin. 天人合一) ist eine bekannte Thematik des chinesischen Denkens. Außerdem findet in den geistigen Traditionen Chinas das Bestreben um Geistes- und Charaktervervollkommnung des Individuums, also „Kultivierung des moralischen Charakters" (chin. 修身养性), große Beachtung. Das traditionelle Denken der Chinesen schenkt der intellektuellen Erkenntnis zum Erlangen der Weisheit mehr Aufmerksamkeit und stellt logische Schlussfolgerungen nicht in den Mittelpunkt.
Im Grunde genommen wirkt in China seit Jahrtausenden ein komplexes Denksystem auf das ganze Land ein. Die Quintessenzen dieses Systems sind drei Denkrichtungen, nämlich der von Konfuzius (chin. 孔子) und Menzius (chin. 孟子) begründete Konfuzianismus, der Daoismus mit Laotse und Dschuangtse als Schöpfern sowie der Buddhismus. Von diesen drei Strömungen beeinflusst der Konfuzianismus die chinesische Gesellschaft auch heute noch am tiefsten.
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