Der Sage nach hat die Frau des Handwerkers Lu Ban (魯班) den Schirm erfunden, indem sie "Bambus in Streifen spaltete und Tierhäute darüberspannte". So schuf sie ein Gerät das "zusammengefaltet wie ein Stock, aufgespannt wie ein Deckel" aussah (劈竹為條,蒙以獸皮,收攏如棍,張開如蓋). Anfangs waren die Schirme zumeist mit Federn oder Seide bespannt. Nach der Erfindung des Papiers kamen auch Papierschirme auf. Ab wann man in Öl getränktes Papier als Bespannung benutzte, ist nicht genau bekannt. Nachweislich kam diese Technik während der Tang-Dynastie nach Japan und Korea. Zur Song-Zeit etablierte sich die Bezeichnung "grüner Ölpapierschirm". Während der Ming-Dynastie waren sie schon sehr verbreitet. Das Handwerkslexikon Tian Gong Kai Wu (天工開物) aus der Ming-Zeit erwähnte die Herstellungsverfahren. Auch Shen Kuo beschrieb in seinem Buch die Herstellung von Ölpapierschirmen. Besonders im Gebiet des Yangtse mit seinem regnerischen Frühling war die Ölpapierschirmherstellung weit verbreitet. In einigen literarischen Werken wie Madame Weiße Schlange (白蛇傳) spielen Ölpapierschirme ebenfalls eine Rolle.
Herstellungsschritte
Jeder Ort und jeder Hersteller hat seine eigene Herstellungstradition. Aber im Allgemeinen kann man der Prozess in vier Schritte unterteilen:
1. Geeigneten Bambus auswählen
2. Gerüst herstellen: Bambus wird gespalten und in Streifen geschnitten, in Wasser aufgeweicht und später unter der Sonne getrocknet. Danach werden darauf Löcher gebohrt, zusammengesetzt, Fäden durch die Bohrung gefädelt und mit dem Schirmhalter und Schirmkopf zusammengebunden
3. Schirmoberfläche auftragen: Papier wird zurechtgeschnitten und dann auf das Gerüst geklebt. Überstehende Ränder werden gekürzt, Öl aufgetragen und danach unter der Sonne getrocknet. Prinzipiell ist ein Schirm in dieser Phase bereits nutzbar.
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