Bauchige rote Nase, bunte Lockenperücke und überzeichnetes Makeup. So sieht eine 40köpfige Gruppe medizinischer Mitarbeiter aus Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan, aus, die für moralische und psychologische Betreuung der kranken Kinder und Jugendlichen sorgt. Mit Humor vermitteln sie Hoffnung, heben die Laune und verbreiten Vitalität in den Krankenhäusern.
Am Montag wurde im Sichuan Provincial People's Hospital ein chinesisch-israelisches Trainingszentrum für Klinik-Clowns eingerichtet. Die Auszubildenden sind 40 Ärzte und Krankenschwestern aus mehreren Krankenhäusern in der südwestchinesischen Provinz.
Bei der Eröffnung des Zentrums bezeichnete Amir Lati, der israelische Generalkonsul in Chengdu, sein Land als weltweit führend in der medizinischen Clownerie. In Israel sei der Beruf, kleinen Patienten für ein paar Stunden von ihren Schmerzen oder Sorgen abzulenken, eine ernste Tätigkeit. Bereits im Jahr 2006 habe die Universität Haifa den weltweit ersten Kurs zur „Klinik-Clownerie" etabliert.
Laut Lati setzt das Gehirn beim Lachen mehr Endorphine frei, die Schmerzen lindern, und produziere zugleich mehr Leukozyten, die das Immunsystem stärken. In der Praxis habe sich die Klinik-Clownerie in zahlreichen israelischen Krankenhäusern beim Heilungsprozess als hilfreich erwiesen.
Zum Ausbildungsinhalt des Trainingszentrums in Chengdu gehören u.a. medizinische Betreuung, Psychologie, Physiotherapie, Zaubertricks, Puppenspiel und Schauspielkunst.
Avital Dvory ist eine Klinik-Clownin aus Israel. Sie sagt, die Arbeit sei trotz des Lachens äußerst stressig. „Jedes Jahr mussten zahlreiche Klinik-Clowns wegen des überaus großen psychologischen Drucks ihre Arbeit aufgeben. Besonders schwer ist die Betreuung todkranker Kinder. Jedes Mal wenn sie mich anlächeln, spüre ich ihre inneren Schmerzen", sagte die israelische Ausbilderin.
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