Nach einem aktuellen Bericht ist Beijing zur zweitältesten Stadt Chinas geworden. Die Bewohner über 60 Jahren machen 23,4 Prozent der Gesamtbevölkerung in der chinesischen Hauptstadt aus. Die Entwicklung lässt die Altenpflege boomen.
Beijing hatte im vergangenen Jahr 3,15 Millionen Einwohner über 60 Jahren und soll bis 2020 mehr als 3,8 Millionen aufweisen. 2015 betrug die Gesamtbevölkerung Beijings 21,7 Millionen.
Das Beijinger Stadtkomitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes hat seit April mehrere Untersuchungen durchgeführt, um dieser dringlichen Situation zu begegnen. Ein Seminar wurde abgehalten, an dem Vertreter von Beijings älterer Bevölkerungsschicht und Regierungsbeamte teilgenommen haben.
Xue Han, ein 62-jähriger in Beijing ansässiger politischer Berater, hat seine Besorgnis über die Lebensmittelsicherheit, medizinische Versorgung und Finanzbetrug sowie über Einsamkeit und Unsicherheit der älteren Menschen ausgedrückt.
Die häusliche Pflege für ältere Menschen war auch ein wichtiges Thema auf dem Seminar. In Beijing sind Altenpflegeheime äußerst gefragt. Ältere Menschen müssen im Durchschnitt mehr als 70 Anrufe tätigen, um sich über Kosten und andere Details zu informieren, bevor sie schließlich erfolgreich in ein Pflegeheim aufgenommen werden können.
Es gibt in Beijing derzeit 449 Altenpflegeheime, von denen 81 durch die staatliche Krankenversicherung abgedeckt werden. 63 Pflegeheime bieten auch medizinische Versorgung an.
Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1,08 Milliarden Yuan (rund 144 Millionen Euro) für Altenpflege aus öffentlicher Hand bereitgestellt. In diesem Jahr sollen die Ausgaben noch einmal um etwa zehn Prozent erhöht werden.
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