Eines der Wahrzeichen Pekings: der Himmelstempel, in dem die chinesischen Kaiser für eine gute Ernte beteten.
Weit draußen im Norden, in den lichten Hainen des Xiang Shan , des "duftenden Hügels", finden wir sie dann doch noch, die seltenste Sensation von Peking: Stille! Kein Menschengewühl, kein Baustellengedröhn und kein Verkehrslärm, nur sachtes Gezwitscher und das Tuscheln der Pappeln im Wind. Der Park zieht sich bis zum Kamm der Xishan-Kette hinauf. Er ist der äußerste der drei großen kaiserlichen Gärten, die am Rande der tobenden Millionenstadt Oasen der Ruhe und Besinnung bilden.
Am bekanntesten ist der Yihe Yuan, der "Sommerpalast" der Kaiserinwitwe Cixi. Ein bisschen verhält es sich mit ihr wie mit Ludwig II.: Zum einen ruinierte sie mit ihrer Leidenschaft für diesen Garten fast den Staat, doch zum anderen zieht er heute jährlich sechs Millionen Besucher in seinen Bann. Bedeutender noch war der benachbarte ("Alter Sommerpalast"), der vom frühen Kulturaustausch zwischen China und Europa zeugt. Bei zwei Strafexpeditionen der westlichen Mächte wurde er dann aber 1860 und 1900 verwüstet. Seither liegt er in Trümmern, ein ebenso wehmütiger wie staunenswerter Park. Auch das Gelände der (kurz "Bei Da" genannt) war bis zum Ende des Kaiserreichs Teil dieses grünen Imperiums. Weshalb ein Mondscheinspaziergang über den Campus zu den bezauberndsten Erlebnissen zählt, die Peking bereithält.
Aus Neu mach Alt: die frei rekonstruierte Einkaufsstraße Qianmen Dajie
Endgültig erhaben wird es dann im Kaiserpalast, der "Verbotenen Stadt", die täglich von Scharen von Touristen gestürmt wird. Der vorgelagerte , der Platz des himmlischen Friedens, gibt in seiner monströsen Weite einen Vorgeschmack auf die Dimensionen des alten Machtzentrums. Eingefasst von einer hohen Mauer reihen sich dann die Prunkbauten in majestätischer Staffelung aneinander. Wie in Franz Kafkas "kaiserlicher Botschaft" folgt Tor auf Tor, Halle auf Halle, die Pracht scheint kein Ende nehmen zu wollen. Leicht könnte man einen ganzen Tag hier drin verbringen. In jedem Fall sollte man nicht nur der Hauptachse folgen, sondern auch die Nebenschauplätze erkunden, die Gemächer der Konkubinen etwa oder Objekte mit so inspirierenden Titeln wie die "Halle zur Pflege des Geistes".
Quelle:frankfurt.china-consulate
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