Auch außerhalb der Verbotenen Stadt, bieten die traditionellen Stadtviertel Beijings den Touristen aus aller Welt ein einzigartiges Erleben der chinesischen Kultur. Alte und kulturell bedeutsame Viertel in der heutigen, sich rasch ausbreitenden Großstadt zu erhalten oder schlankweg neu zu errichten, ist für die Stadtplaner eine wichtige Aufgabe.
Die Liulichang (auf deutsch: Glasstraße), die sich südlich des 2. Rings der Beijinger Innenstadt über 800 Meter erstreckt, kann auf eine über 800-jährige Geschichte zurückblicken: Schon während der Yuan-Dynastie (1271-1368) wurden hier Brennöfen betrieben, um den Kaiserhof mit Geschirr zu beliefern.
In der frühen Phase der Qing-Dynastie (1644-1911) war die Straße die Heimat der Kandidaten der kaiserlichen Examen, die alle drei Jahre in Beijing stattfanden. Bücher-, Gemälde- und Schreibenwarenläden schossen aus der Erde und schufen so eine intensive akademische Atmosphäre. Im Laufe der Zeit wurde die Liulichang so zu Beijings kulturell- und wirtschaftlich bedeutendster Straße. Berühmte Läden, wie etwa „Rongbaozhai" verkaufen hier noch heute traditionelles chinesisches Kunsthandwerk, aber auch Pinsel, Schreibtischgarnituren, das traditionelle, besonders beständige Xuan-Papier, sowie Antiquitäten und Gemälde.
Anfahrt: U-Bahnlinie 2 bis Hepingmen, dann entlang der Nan Xinhua Jie 250 Meter
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