Die Stadt Beijing erwägt, in dem bekannten Stadtviertel "Russia Town" eine Duty-free-Zone zu errichten. Die Stadtverwaltung teilte mit, dass es bereits Planungen gebe, die Yabao Road als Duty-free-Bereich auszuweisen. Die dortigen Händler sind bezüglich des Vorhabens geteilter Meinung.
Nachdem vergangene Woche bereits angekündigt wurde, dass es ab dem 1. Januar eine 72 Stunden lange Befreiung von der Visumspflicht für ausländische Touristen geben wird, erwägt Beijing nun, ein Stadtviertel, das oft als "Russia Town" bezeichnet wird, zu seinem ersten Duty-free-Shopping-Bereich zu machen.
Die Stadtverwaltung teilte mit, dass es bereits Planungen gebe, die Yabao Road – ein Handelsdrehkreuz für viele ausländische Unternehmer, vor allem russischer Herkunft – in ein Pilotgebiet für Geschäfte, die Steuererstattungen und Duty-free-Einkaufen anbieten, zu verwandeln.
"Detaillierte Pläne bezüglich der Größe der Läden und wie viele Marken vertreten sein werden, werden Anfang nächsten Jahres gemacht", sagte Hong Guangxin, stellvertretender Direktor der kommunalen Kommission für Handel des Beijinger Stadtbezirks Chaoyang.
Das traditionelle Handelszentrum für Güter aus Russland und anderen osteuropäischen Ländern befindet sich in der Nähe der zweiten Ringstraße (Second Ring Road), neben einer Gegend, die berühmt ist für Pelzhandel.
Hong erklärte, dass die Stadtverwaltung während der China Beijing International Fair for Trade in Services im Mai eine Absichtserklärung zur strategischen Kooperation mit der China Duty Free Group unterzeichnet habe. In diesem Dokument seien gemeinsame Pläne zur Einrichtung von Duty-free-Shops im zentralen Geschäftsviertel der Hauptstadt festgelegt worden.
Ausländische Touristen werden im Rahmen der Vereinbarung in der Lage sein, nicht nur am Flughafen, sondern auch im Stadtzentrum Geschäfte zu finden, die Steuererstattungen und Duty-free-Einkaufen anbieten. Das Duty-free-Shopping zielt hauptsächlich auf ausländische Touristen ab. Bisher ist noch offen, ob das steuerfreie Einkaufen auch für ortsansässige Personen, die das Land verlassen wollen, möglich sein wird.
Am Montag in der Yabao Road befragte Händler wussten nur wenig über die Pläne. Einige von ihnen äußerten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von großen Duty-free-Shops in einer Gegend, die bereits ein hart umkämpftes Einkaufsviertel ist.
"Derzeit wird es immer schwieriger Geschäfte zu machen, und ausländische Reisende sind weniger gewillt Geld auszugeben, da ihre Währungen gegenüber dem Yuan an Wert verlieren", sagte Fang Yingqiao, eine chinesische Teehändlerin.
"Früher waren sie beim Geldausgeben großzügig. Jetzt werden sie jedoch immer geschickter beim Handeln", fügte sie hinzu.
Qiao Yongfang, deren Großhandelsunternehmen Tischdecken auf dem Markt verkauft, sagte, sie hoffe, dass die neue Duty-free-Zone mehr ausländische Käufer anlocken werde.
"Die Duty-free-Ladenstraße könnte stärkere Auswirkungen auf Einzelhändler haben. Ich hoffe nur, dass mehr Großhändler einbezogen werden", fügte sie hinzu.
Alyona Belousova, eine 30-Jährige aus der russischen Stadt Novosibirsk, sagte, sie sei gespannt auf die Duty-free-Zone.
"Ich mag die Yabao Road, weil die Waren dort so günstig sind. Ich hoffe, die Duty-free-Zone wird ihren Preisvorteil behalten", erklärte sie.
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